Archiv für Januar 2013
Ihr Lieben, am Anfang dieses neuen Jahres keinen üblichen Rundbrief, sondern ein Wort der Besinnung aus dem Markusevangelium:
Jesus versuchte oft, geistliche Wahrheiten gleichnishaft darzustellen. Das prägte sich nicht nur besser ein, sondern war oft auch die einzige Möglichkeit, um abstrakte Lehre anschaulich darzustellen. Eines seiner bekanntesten Gleichnisse ist das vom Sämann:
„Hört mir bitte einmal genau zu! Ihr wisst alle, im Frühjahr müssen wir unsere Felder bestellen und das Getreide aussäen, wenn wir später etwas ernten wollen. Und so ist das auch in der Geschichte, die ich euch heute erzählen möchte:
Ein Sämann tat seine Arbeit, aber der Wind wehte ziemlich stark und so viel einiges auf den Weg. Sofort waren Vögel da und pickten es weg! Einiges fiel leider auch auf felsiges Land, wo es nicht viel Erde gab. Der Samen ging zwar schnell auf, konnte aber wenig Wurzeln ausbilden, so dass die jungen Pflänzchen in der Mittagshitze vertrockneten. Vieles fiel auf vermeintlich gutes Land, aber da gab es jede Menge Samen von Disteln im Boden aus dem letzten Jahr, der nun zusammen mit dem guten Samen keimte, schneller wuchs als das Getreide und so schließlich alles erstickte.
Einiges fiel aber (Gott sei Dank!) auch auf wirklich nährstoffreiche Erde, konnte sich optimal entwickeln und viel Frucht bringen, häufig das 30-, 60- oder sogar das 100fache. Denkt darüber nach! Diese Geschichte hat uns viel zu sagen.“
Später, als er mit dem engeren Kreis seiner Jünger allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn und der Bedeutung seiner Gleichniserzählungen. Er antwortete ihnen folgendermaßen:
„Das Reich Gottes ist ein Geheimnis. Ihr seid fähig das zu verstehen, denn ihr gehört schon dazu, ihr seid schon ein Teil dieses Reiches. Viele unserer Zuhörer sind das noch nicht, sie sind noch ‚draußen’. Häufig ist es ja auch so, dass meine Predigt die Menschen zur Entscheidung führt, so dass die, die ein verstocktes Herz haben zwar hören, aber doch nichts annehmen, zwar sehen aber doch nichts erkennen. Sie können die Botschaft der Gleichnisse nicht erfassen und das ist schon das Gericht für diese Menschen, Bekehrung und Vergebung sind in diesem Fall nicht mehr möglich…
Ein Gleichnis muss man auslegen, um die Bedeutung zu verstehen. In der Geschichte, die ich euch vorhin erzählt habe, ist der Samen das Wort Gottes. Wer es weitersagt, wird erleben, dass die Leute sehr verschieden darauf reagieren:
Die Menschen der ersten Gruppe haben harte Herzen, vergleichbar mit einem festgetretenen Weg. Das Wort Gottes hat bei ihnen überhaupt keine Chance. Desinteresse, Zeitmangel, Jagd nach Besitz und Reichtum rauben ihnen das Wort. Das sind die Vögel, die Satan sendet, um zu verhindern, dass die Botschaft vom Reich Gottes in ihnen wachsen kann.
Ähnlich die zweite Gruppe. Auch hier kann das Wort nicht wirklich Fuß fassen. Diese Menschen sind zwar schnell zu begeistern, aber ebenso schnell wenden sie sich dann auch wieder anderen Dingen zu. Sie sind nicht bereit, sich tiefer mit dem Wort auseinander zu setzen und vor allem nicht bereit, ernsthafte Entscheidungen für Gott zu treffen.
Zur dritten Gruppe gehören die Menschen, die Gott nicht wirklich in allen Lebenslagen vertrauen können. Sie haben Angst um ihre Existenz und Angst, ihre materiellen Sicherheiten zu verlieren. Die Sorgen rauben ihnen jeden inneren Frieden. Manche werden dadurch sogar depressiv und psychisch krank. Der Glaube an die Verheißungen des Reiches Gottes könnte ihnen helfen, aber sie können sich dafür einfach nicht öffnen.
Doch Gott sei Dank gibt es auch noch eine vierte Gruppe! Das sind die, die meine Botschaft annehmen und umsetzen. Sie geben sich Gott ganz hin. In ihrem Herzen können sich die Liebe und der Glaube Gottes optimal entwickeln. Es ist ein Freude, mit ihnen zusammen zu sein, weil sie immer noch mehr von mir hören wollen. Ihr Hunger nach dem Geist wird erfüllt werden. Sie sind Kinder der Gnade. Gott hat seine reine Freude an ihnen, denn sie sind fähig, seinen Willen zu realisieren. Die Investitionen Gottes in ihr Leben werden sich vielfach auszahlen…
Im Blick auf das Gleichnis vom Sämann möchte ich noch etwas hinzufügen: Vergesst nicht, wenn ihr andere Menschen beurteilt (und sie vielleicht in eine der vier Kategorien einteilt), das ihr mit dem Maß, mit dem ihr messt auch selbst gemessen werdet.
Gott wird die Menschen der vierten Gruppe besonders segnen können, weil er genau weiß, dass sich dieser Segen gewaltig vervielfachen wird. Ihnen gilt das Wort: ‚Wer hat, dem wird noch mehr gegeben werden können.‘ Ganz im Gegensatz zu den anderen, wo der Segen Gottes verpufft. Ihnen gilt: ‚Wer nicht hat, der wird auch das noch verlieren, was er zu haben meint.‘ “
( Eine Nacherzählung des Gleichnisses vom vierfachen Acker: Mk.4,1-9 + 13-20 + 24-25)
Wenn Erweckung kommt, wird der Herr neu reden, anders als bisher und es wird alles darauf ankommen, wie wir das Wort, das uns gegeben wurde, zu leben bereit sind!
GEBET: Vater im Himmel, gib mir ein weiches Herz! Sprich zu mir und hilf mir das, was du mir sagst, so zu bewahren, dass es wächst und Frucht bringt. Ich möchte dich in diesem neuen Jahr nicht enttäuschen. Ich liebe dich!
Liebe Grüße! Euer Volkmar Kolibabe